UVision - Erforschung des Potenzials von Sekundärmetaboliten aus marinen Ressourcen für den UV-Schutz des menschlichen Auges

Mycosporin-ähnliche Aminosäuren (MAAs) sind Naturstoffe und werden von einer Vielzahl von Organismen gebildet bzw. aus der Nahrung aufgenommen, darunter Mikroorganismen, Algen und Wirbellose, die vor allem im Meer leben. MAAs werden insbesondere bei Einwirkung von hoher Sonnenstrahlung hergestellt und zeichnen sich durch die außerordentlich starke Absorption und somit Abschwächung von ultravioletter (UV) Strahlung aus. In den genannten Meeresorganismen wirken sie als natürlicher Sonnenschutz, wobei ihre Funktion nicht darauf beschränkt ist. Generell ist das Wissen um die Eigenschaften dieser einzigartigen Naturstoffe aber noch sehr bruchstückhaft, auch wenn das bereits bekannte Wirkprofil das Interesse der pharmazeutischen und biomedizinischen Forschung geweckt hat. Jedoch wurden genauere Untersuchungen nicht zuletzt durch die begrenzte Verfügbarkeit von MAAs erschwert. Im Projekt UVISION wollen wir unter anderem die natürliche chemische Vielfalt von marinen MAAs hinsichtlich ihres Potentials untersuchen, empfindliche Gewebe wie die menschliche Hornhaut vor UV-bedingten Schäden zu schützen. Das interdisziplinäre Projektteam, an dem Forscher*innen der Medizinischen Universität Innsbruck, der Universität Innsbruck, des Leibniz-Instituts für Katalyse und der Universität Rostock sind, profitiert von einer einzigartigen Expertise in verschiedenen Bereichen: Meeresbiologie und Phykologie, Pharmakognosie und Phytochemie, medizinischer Biochemie und Toxikologie sowie chemischer Synthese. Ziele sind das Wissen über die chemische Vielfalt von MAAs in bisher unerforschten marinen Quellen zu erweitern, das Wirkprofil dieser potenten natürlichen UV-Filter mit Hilfe von menschlichen Zelllinien zu entschlüsseln und einen Leitfaden für ihre chemische Synthese und Aufreinigung zu erstellen.

Förderung
DACH-Projekt zwischen FWF Wissenschaftsfond Österreich und Deutsche Forschungsgemeinschaft

DACH-Projektleitung
Dr. Johanna Gostner, Institut für Medizinische Biochemie, Medizinische Universität Innsbruck
 

Verantwortlich
Prof. Dr. Ulf Karsten

Jane Bonin


Laufzeit
1.1.23 - 31.12.25


Kooperationspartner

Prof. Markus Ganzera, Institut für Pharmazie, Universität Innsbruck

Prof. Thomas Werner, Leibniz-Instituts für Katalyse Rostock und Universität Paderborn