DuneCrust: Biodiversität und ökologische Funktion von Diatomeen in biologischen Bodenkrusten von Küstenschutzdünen

Stabile Biokruste in der Sandüne vor Warnemünde (Foto: V. Hotter).

Küstenschutzdünen stellen an vielen Küsten die primäre Verteidigungslinie gegen das Meer dar. Dünen sind ein eigenständiges, dynamisches Ökosystem im Uferbereich. Ihre Stabilität hängt vom Sandnachschub und einer geschlossenen Vegetation ab. Obwohl in Deutschland alle Küstenschutzdünen mittels Betretungsverbot geschützt sind, kann man sehr häufig anthropogen verursachte Störungen dokumentieren, die Angriffspunkte für Winderosion darstellen.

Eine geschlossene Decke höherer Pflanzen kann sich auf Grund von Nährstoff- und Wassermangel nicht ausbilden, mit Ausnahme des angepflanzten Strandhafers. Biokrusten dagegen können durch ihre klebrigen Ausscheidungsprodukte Sandkörner binden, diese dadurch stabilisieren und eine Bodenbildung initiieren. Biokrusten bestehen aus verschiedenen Mikroorganismen, von denen terrestrische Diatomeen sehr häufig und artenreich vorkommen.  Dennoch sind ihre ökologischen Funktionen in Biokrusten der Dünen unbekannt.

Ziel dieses Projektes ist es, Struktur und Funktion terrestrischer Diatomeen in Biokrusten von Küstenschutzdünen in Abhängigkeit anthropogener Störung erstmalig zu untersuchen. Dafür werden ausgesuchte Dünenstandorte der Ostseeküste entlang eines Störungsgradienten beprobt. Durch eine Kombination von Feld- und Laborarbeiten werden ausgesuchte ökologische Funktionen der Biokrusten gemessen, und die Biodiversität und Abundanz der aktiven Diatomeen mittels etablierter morphologischer und molekularen Methoden erfasst. Dabei wird erstmalig geprüft ob terrestrische Diatomeen als Bioindikatoren für anthropogene Störungen von Dünen geeignet sind.

Der NDR zeigte am 30.6.2021 einen Beitrag über das Forschungsvorhaben.

Verantwortlich
Dr. Karin Glaser

Niklas Plag


Antragsteller
Dr. Karin Glaser

Förderung
Deutsches Stiftungszentrum (Rudolf-und-Helene-Glaser Stiftung)

Laufzeit
2021 – 2023

Kooperationspartner
Prof. Jonas Zimmermann (Freie Universität Berlin)